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S-Bahnhof Schönhauser Allee

Editorial, Illustration

CLIENT/YEAR

Deutsche Bahn AG / 2017

MARKSTEIN

Konzept, Layout, Produktionsabwicklung

Das dritte Projekt in einer Reihe von Bahnhofsgestaltungen war einer der ungewöhnlichsten Aufträge, die ich je ausführen durfte. Zu gestalten waren 25 Gewölbebögen am S-Bahnhof Schönhauser Allee, direkt gegenüber des Bahnsteiges.
Ich erarbeitete einige Konzepte, von denen viele mit der ungewöhnlichen Neigung der zu gestaltenden Flächen – ca. 40° aus der Senkrechten –  spielten. Da jedoch zur gleichen Zeit mehrere Bahnhöfe mit historischen Fotos geschmückt worden waren, wurde auch hier ein ähnliches Konzept gesucht. Um die Dominanz von Architekturaufnahmen und Straßenszenen zu brechen und um eine Brücke in die Gegenwart zu schlagen, gestaltete ich eine zweite Bildstrecke, bei der eingefärbte, historische Aufnahmen von Menschen kombiniert wurden mit Kurzgedichten und Aphorismen zum Großstadtleben im Allgemeinen und zum Leben in Berlin im Besonderen. Die Texte entnahm ich der Serie „Abgedichtet“ aus der Sonntagsausgabe des Tagesspiegels, eine Reihe, die ich schon lange sehr mochte.
Im Rahmen der Umsetzung dieses Projektes verbrachte ich einige Tage in diversen Archiven, führte umfangreiche Recherchen durch und verhandelte um Bildrechte. Ich lernte enorm viel über die Geschichte des Bahnhofs, des Kiezes und der Stadt. Die interessantesten Geschichten zu jedem der ausgewählten Bilder fasste ich zu einem Poster zusammen, welches im Bahnhof aufgehängt wurde. Die Texte, die ich dafür verfasste, können auch hier als PDF heruntergelassen werden.
Es stellte sich übrigens heraus, das die technische Umsetzung der Anbringung der Tafeln recht anspruchsvoll und mit hohem logistischem Aufwand verbunden war: die Gewölbebögen liegen jenseits der S-Bahnschienen, und so musste für jeden Zugang die Stromschiene ab- und der S-Bahnverkehr eingestellt werden.
Ich freue mich sehr, das ich dieses ungewöhnliche Projekt umsetzen durfte und hoffe, das sich viele S-Bahnfahrgäste daran erfreuen.

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